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Förderprogramme zur Integration junger Geflüchteter

Auf dem Bild sind viele unterschieldiche Hände in unterschiedlichen Farben zu sehen, die übereinandergelegt sind.

Jugend- und Jugendsozialarbeit zur Integration junger Geflüchteter

Ankommen ermöglichen und Begegnungsräume schaffen

In Deutschland und damit auch in Nordrhein-Westfalen suchen viele junge Geflüchtete Schutz. Ein besonders starker Zulauf wurde bereits in den Jahren 2015/2016 verzeichnet. Seit Ende 2021 und seit dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar 2022 nimmt die Zahl der in Deutschland Schutzsuchenden wieder stetig zu.

In ihrem Herkunftsland und während der Flucht haben die Schutzsuchenden potentiell traumatisierende Ereignisse erlebt. Für junge Geflüchtete ergeben sich daraus neben den ohnehin bestehenden Spannungsfeldern, welche die Jugendphase mit sich bringt, oftmals besondere Herausforderungen. Sie müssen sich in einem neuen Umfeld zurechtfinden, eine fremde Sprache erlernen, neue Menschen kennenlernen und sich in einer noch unbekannten Kultur wiederfinden sowie die Fluchterfahrungen verarbeiten. Mit Beginn der Corona-Pandemie kam es erneut zu Abbrüchen vertraut gewordener Strukturen sowie persönlicher Kontakte. Um allen Kindern und Jugendlichen – ob mit oder ohne Fluchterfahrung oder Einwanderungsgeschichte – bestmögliche Teilhabemöglichkeiten am gesellschaftlichen Leben zu eröffnen, fördert das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW neben den Angeboten des Kinder- und Jugendförderplans nachfolgende Programme.

Informationen zu unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen finden Sie hier.

Die Förderungen zur „Integration junger Geflüchteter in die und durch die Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit“ haben das Ziel, Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung den Zugang zu Regelangeboten der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit zu eröffnen und sie aktiv daran teilhaben zu lassen. So können Räume der Begegnung von neuankommenden und bereits länger in NRW lebenden jungen Menschen geschaffen werden. Ferner sollen gezielte Maßnahmen zur Unterstützung und Förderung junger Geflüchteter und die Weiterentwicklung der Angebote der Kinder- und Jugendarbeit zur Integration junger Menschen mit Fluchterfahrung ermöglicht werden.
So wurden seit Beginn der Förderungen (2016) hunderte Projekte für und mit jungen Geflüchteten gefördert. Dazu gehören u. a. Projekte in der Offenen und der Kulturellen Kinder- und Jugendarbeit, in der Jugendverbandsarbeit und in der Jugendsozialarbeit.

Weiterführende Informationen zu den Angeboten, die im Einzelnen gefördert werden, können den externen Verlinkungen auf der rechten Seite entnommen werden.

Zusehen sind zwei Hände, die sich ein High Five geben. Darunter steht "Gemeinsam MehrWert".

Durch das vom MKJFGFI geförderte Landesprogramm „Gemeinsam MehrWert – vielfältige Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen“ werden Kommunen dabei unterstützt, pädagogische 

Konzepte zur Arbeit mit jungen Geflüchteten zu erstellen bzw. weiterzuentwickeln.

Zum 01.03.2024 startet die zweite Förderphase des Landesprogramms  Wichtig: Auch Kommunen ohne eigenes Jugendamt können an diesem Landesprogramm partizipieren..

Die Schwerpunkte des Landesprogramms „Gemeinsam MehrWert – vielfältige Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen“ sind:

  • Demokratiebildung, Politische Bildung, Wertedialog
  • Sexuelle Bildung & Prävention sexualisierter Gewalt

Darüber hinaus wurde das Thema „Vielfalt – Diversität“ als Querschnittsthema im Programm aufgenommen.

Das Landesprogramm nimmt bewusst nicht nur die jungen geflüchteten Menschen sondern auch die Gesamtgesellschaft in den Fokus, um gesellschaftliche Teilhabe, Mitbestimmung und Wohlbefinden von jungen Geflüchteten als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu unterstützen. Ziel ist es, der Lebenssituation von jungen geflüchteten Menschen, welche mehrfach von existentiellen Unsicherheiten und Diskriminierungen geprägt ist, mit Beziehungsarbeit und Unterstützung – insbesondere im Rahmen von Dialogen - gerecht zu werden. Dabei sollen die jungen geflüchteten Menschen mit ihren vielfältigen Perspektiven und Erfahrungen die Projekte bereichern und mitgestalten.

Das Landesprogramm soll darüber hinaus ein Programm für alle jungen Menschen im Alter von 6 bis 27 Jahren sein, die in NRW beheimatet sind (ganz gleich ob sie Deutsche, in Deutschland geboren oder zugezogene Menschen sind). Es zielt drauf ab für Vielfalt und Zuwanderung zu sensibilisieren und besondere Bedarfe von jungen geflüchteten Menschen zu berücksichtigen.

Maßnahmen der direkten Arbeit mit den jungen Menschen, aber auch Fortbildungs- und Qualifizierungsmaß-nahmen für Fachkräfte sowie Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationsmaßnahmen sind ebenfalls förderfähig.

Ferner hat sich gezeigt, dass die Kooperation und Zusammenarbeit aller mit der migrationsbezogenen Arbeit befassten Stellen und Organisationen für die Umsetzung der Projekte vor Ort notwendig ist; daher wurde auch dieser Punkt im Landesprogramm aufgenommen. An der Umsetzung des Programms werden neben den Kommunen, die in der Steuerungsverantwortung sind, freie Träger vor Ort beteiligt sein.

Für die Förderphase 01.03.2024 bis 28.02.2025 wurden Förderrichtlinien erlassen und veröffentlicht, die hier eingesehen werden können.

Weitere Informationen zu Inhalten und zu zuwendungsrechtlichen Fragen erhalten Sie auf den Seiten beiden Landesjugendämter, die als Bewilligungsbehörden das Landesprogramm umsetzen:
 

Landschaftsverband Rheinland
Landschaftsverband Westfalen-Lippe