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Start ins neue Kita-Jahr mit klarer Teststrategie und sorgfältiger Planung

Amtseinführung Ministerin Paul

Start ins neue Kita-Jahr mit klarer Teststrategie und sorgfältiger Planung

Familienministerin Josefine Paul: Gehen vorausschauend in den Herbst / Land stellt pro Kind acht Tests pro Monat zur Verfügung

Am 1. August startet das neue Kita-Jahr. Besonders während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig die Angebote der Kindertagesbetreuung sind.

29.07.2022

Erzieherinnen und Erzieher, Familien und Kinder haben bereits zweieinhalb anstrengende und belastende Jahre durchlebt. Doch auch im dritten Jahr der Corona-Pandemie stehen alle Beteiligten in der Kindertagesbetreuung vor besonderen Herausforderungen. Das Land bleibt weiterhin ein starker Partner für die Beschäftigten, Eltern und Kinder, auch wenn das Land nicht Arbeitgeber der Beschäftigten ist. 
 
Familienministerin Josefine Paul: „Kinder und Familien, ihre Entwicklung und Lebensqualität, gehören jetzt in den Mittelpunkt. Wir möchten offene Angebote der Kindertagesbetreuung bei gleichzeitig hohem Gesundheitsschutz von Kindern, Eltern und Beschäftigten gewährleisten. Deshalb geht die Landesregierung vorausschauend in die nächsten Monate und bereitet gemeinsam mit allen an der Kindertagesbetreuung Beteiligten die Kitas sorgfältig auf den Herbst vor. Gleichzeitig werbe ich um Verständnis, dass es nicht immer möglich sein wird, alle Schwierigkeiten, die auftreten können, unmittelbar zu lösen. Wir werden alle gemeinsam aber weiterhin versuchen, den bestmöglichen Weg in der jeweiligen Situation zu gehen.“
 
Zur Aufrechterhaltung des Regelbetriebs mit Präsenz in der Kindertagesbetreuung bei gleichzeitig hohem Gesundheitsschutz von Kindern, Eltern und Betreuungspersonal stellt das Land nach den Sommerferien für jedes Kind acht Tests pro Monat zur Verfügung. Diese werden im Rhythmus von zwei Tests pro Woche an die Angebote der Kindertagesbetreuung ausgeliefert und dort den Eltern zur Verfügung gestellt, damit sie ihre Kinder anlassbezogen testen können. Tests für Kinder in der Kindertagespflege werden – wie bisher – an die Jugendämter geliefert, die diese dann eigenständig verteilen. Diese Teststrategie gilt zunächst bis zu den Herbstferien. Eine Anschlussfinanzierung bis zum Jahresende ist bereits jetzt sichergestellt. 
 
In der ab dem 8. August gültigen neuen Corona-Schutzverordnung wird es daneben eine zentrale Änderung geben: Träger und Kindertagespflegepersonen können die Betreuung eines Kindes mit offenkundig typischen Symptomen einer Atemwegsinfektion von der Bestätigung eines zuhause gemachten negativen Selbsttests abhängig machen. Die Landesregierung setzt hier auf die vertrauensvolle Kooperation zwischen Einrichtungen und Eltern. Unser Ziel ist eine größtmögliche Sicherheit für alle Beteiligten.
 
Die Landesregierung wird den Kommunen und Trägern zudem Mittel zur Verfügung stellen, damit CO2-Melder und Luftfilter nach dem örtlichen Bedarf auf der Grundlage einer neuen Förderrichtlinie in den Kindertageseinrichtungen und Großtagespflegestellen angeschafft werden können. Es ist beabsichtigt, dass die Beschaffung von mobilen Luftreinigungsgeräten für Räume, die nur eingeschränkt gelüftet werden können, auf dem bisherigen Stand der Förderrichtlinie FitU12 fortgeführt wird. Mittel für die Beschaffung von CO2-Meldern sollen den Kommunen pauschal als nicht rückzuzahlende Zuschüsse bereitgestellt werden. Die Fördermittel werden in Kürze nach einer Entscheidung des Landeskabinetts und der erforderlichen Freigabe der Mittel durch den Landtag des Landes-Nordrhein Westfalens bereitgestellt. 
 
Aufgrund der aktuellen pandemischen Entwicklung setzt die Landesregierung daneben das erfolgreiche Kita-Helfer-Programm zunächst bis zum 31. Dezember 2022 fort. Das pädagogische Personal in den Einrichtungen wird damit bei einfachen, alltäglichen, nicht-pädagogischen Arbeiten weiter entlastet. Die pädagogische Betreuung und frühkindliche Bildung wird weiterhin ausschließlich von pädagogischen Kräften geleistet. Für die Fortführung des Programms stehen 102 Millionen Euro zur Verfügung. Damit unterstützt das Land die Träger erneut bei der Bekämpfung der Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Umsetzung von Hygienevorgaben. Gefördert werden Personalausgaben für zusätzliche Hilfskräfte und für die Aufstockung von Stunden bei vorhandenem nicht-pädagogischen Personal.
 
Ministerin Josefine Paul: „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, das pädagogische Personal in den Einrichtungen in dieser herausfordernden Zeit weiter zu unterstützen und bei nicht-pädagogischen Arbeiten zu entlasten. Die Pandemie ist leider noch nicht vorbei – Fachkräfte in den Kitas sollten sich aber gerade jetzt auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren können. Die Alltagshelferinnen und -helfer leisten einen wichtigen Beitrag im Kita-Alltag.“
 
Im neuen Kita-Jahr wird es 10.742 KiBiz-geförderte Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen geben. Im Vergleich zum letzten Kindergartenjahr sind das rund 130 Kitas mehr. In Kitas und in der Kindertagespflege werden dann insgesamt rund 752.000 Kinder betreut. Rund 217.000 Betreuungsplätze der insgesamt 752.000 Plätze sind für Kinder unter drei Jahren angemeldet. Von den außerfamiliär betreuten Unterdreijährigen besuchen rund 70 Prozent eine Kindertageseinrichtung und rund 30 Prozent werden in Kindertagespflege bei Kindertageseltern betreut. Dies entspricht einer U3-Versorgungsquote von etwa 42 Prozent für das kommende Kindergartenjahr. „Für uns ist klar: Der Platzausbau muss und wird weitergehen. Für die Landesregierung ist es ein wichtiges Anliegen, das wir konsequent verfolgen. Denn jedes Kind, das einen Betreuungsplatz bekommen möchte, soll ihn auch unkompliziert erhalten“, so Familienministerin Paul. 
 
Im Familienministerium wird daneben ab dem 1. August 2022 eine Koordinierungsstelle Fachkräfteoffensive für Sozial- und Erziehungsberufe ihre Arbeit aufnehmen, um noch mehr Menschen für die wichtigen Berufe unter anderem in der Kindertagesbetreuung zu gewinnen. 
 
Ministerin Josefine Paul: „Wir müssen über viele Ideen nachdenken, viele Bausteine umsetzen, kreativ sein und auch neue Wege denken. Inhalte einer solchen Offensive wollen wir im Konsens mit unseren Partnerinnen und Partnern gemeinsam festlegen und dann umsetzen. Dazu beginnen jetzt die Arbeiten.“